11.12.20, 20:14:00
Von Verpflegungssätzen und „günstigen“ Einkaufsmöglichkeiten
Stellt Euch vor, Ihr geht in den Supermarkt und traut Euren Augen nicht. Ein Baguette 3,14, eine Fleischwurst 7,36 (hat die nicht gestern noch 2,80 gekostet?), ein Stück Gouda 8,82, ein Kilo Schweinegulasch 13,25 – ja sind die denn hier verrückt geworden? Ihr denkt, das gibt es nicht? Leider, leider ist das Realität für viele Gefangene.
Im Gegensatz zu Strafgefangenen dürfen sich die Sicherungsverwahrten selbst verpflegen. So weit, so gut. Dafür erhalten sie einen Verpflegungssatz, der dem Wert der Anstaltsverpflegung entsprechen soll. Diese Milchmädchenrechnung hat leider ein paar Schönheitsfehler. Der Verpflegungssatz liegt derzeit bei 2,41 Euro. Das sind also etwa 70 Euro im Monat. Wenn die Gefangenen allerdings selbst die Haftkosten bezahlen müssen, werden plötzlich über 250 Euro für die Kost berechnet. Kann mir bitte jemand von den Milchmädchen diese Diskrepanz erklären?
Nicht berücksichtigt ist dabei auch, dass die Anstaltsküchen ganz sicherlich nicht in dem eingangs erwähnten Supermarkt einkaufen.
Jetzt wollt Ihr sicherlich wissen, wie denn der ominöse Supermarkt heißt. Es handelt sich um die Firma Massak, die mittlerweile eine Großteil der Knäste beliefert. Gewissermaßen schon ein Monopol hat. Der ehemals kleine Edeka-Händler aus Franken hat sich durch den Knastverkauf ein kleines Imperium aufgebaut
04.11.20, 20:33:00
Fortsetzung der Berichte zweier (Knast) aktivisten zu den Gefangenenaufständen im Jahre 1990 --- hier besonders zu der Revolte in Köln-Ossendorf
Teilnehmer: Gerd und Stewo
05.10.20, 19:06:00
Im Mai 1990 kletterten Gefangene im Hamburger Knast Santa Fu aufs Dach.Bis zum 1.Juni war der Knast "unregierbar" --- dies löste im allgemeinen Taumel der so genannten "Wiedervereinigung Deutschlands" durch die Übernahme der BRD in weiteren Knästen Gefangenenaktivitäten aus. In den (ostdeutschen) Gefängnissen u.a. in Brandenburg wurden diese ebenfalls ne Zeitlang "unregierbar" gemacht.. Forderungen nach Amnestie wurden laut, die Sorge vergessen zu werden. Die Gefangenen in den westdeutschen Knästen schlossen sich an --- mindestens aus 18 Knästen wurden z.T. spektakulärer Aktionen gemeldet.... das meiste wurde von der Staatsmacht niedergeschlagen.... Was sich in dieser Zeit in den Knästen von Ossendorf und Rheinbach abspielte. erzählen Stewo und Gerd
07.09.20, 19:09:00
Aus dem Knast entlassen in eine trügerische Freiheit, oft ohne soziale Beziehungen, und Wohnung und Arbeit zu bekommen da ist die Wohnungsmarktsituation dagegen, und durch supermiesen Ausbeutungs"lohn" durch nicht offiziell anerkannte Gefängnisarbeit gerade für einen Sklavenmarkt mit miesen Ausbeutungslohn (immerhin!) draussen erpressbar -- dadurch immer am Rande der nächsten Einkerkerung -- wie es anders gehen (konnte) versuchte die "Antiknastwerkstatt" in Köln ... über diese Erfahrungen berichtet Gerd und über ein aktuell geplantes ähnliches Hausprojekt